Wir konnten es einfach nicht anders. Dieser Berg, im Rother Wanderuehrer beschrieben, versprach etwas ganz Besonderes zu sein und obwohl wir vom Gipfel nicht einmal zu traeumen wagten, nahmen wir eines Morgens den Bus zum Fundo San Lorenzo – dem Haus der Familie Soto in einer einmalig schoenen, von der Zivilisation unberuehrten Lage. Genauer gesagt, wurden wir vom Soto-Junior von der letzten (Mini-)Bus Station abgeholt und mit einem 4×4 in Schrittgeschwindigkeit (Strassenqualitaet!) eine gute Stunde weiter gefahren.
Im Fundo San Lorenzo kamen wir zur Mittagszeit an – und wurden direkt zu Tisch gebeten. Es gab einen grossen Topf mit Eingeweiden – etwas ungewohnt fuer uns und die zwei jungen Nordamerikaner, die gerade auf dem Hof aushalfen, aber bei naeherer „Betrachtung“ koestlich. Nach dem Essen machten wir uns auf den Weg zum Berg – erstmal nur zum etwa 2,5h entferntem Rifugio (eher eine gut gepflegte Biwakschachtel).
Im Refugio Toni Rohrer – dieser Schweizer Profialpinist schlaeft knapp unterhalb des Gipfels fuer immer – lernten wir die Frau eines Brasilianischen Profi-Bergsteigers kennen – waehrend der Mann mit seinem peruanischen Partner den Gipfel anstrebten, wartete sie hier im Schutze des Waldes. Ja, des Waldes – das Refugio liegt gerade mal auf 950m, an der Waldgrenze. Der Berg selbst ist ueber 3700m hoch.
Hier Menschen zu treffen ist generell eine Seltenheit. Rund ein Dutzend versucht pro Jahr die Besteigung. Deswegen freuten wir uns sehr, dass evtl. eine Spur vorhanden sein wird und beeilten uns nach oben.