Manchmal werde ich gefragt, wovon ich, bei vorwiegend sitzender Tätigkeit, auf der Arbeit müde werde. Warum es manchmal so ist, dass ich es nicht mehr schaffe, abends doch noch Sport zu machen, obwohl ich früher doch so aktiv war. Die Frage geht mir nahe und um es selbst besser zu verstehen, habe ich einen Vergleich überlegt:
Stellt Euch vor, Ihr würdet Post abholen fahren. Ihr arbeitet hauptsächlich sitzend, müsst nur ab und an einige Stockwerke hoch und runter laufen. Der Hacken an der Geschichte: Um den Pensum zu schaffen, müsst Ihr über 8h eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 180 km/h haben. Zwischendurch trudeln immer wieder neue Aufträge ein – zum Beispiel, dass Ihr im Zentrum von Hamburg im 9. Stock etwas abholen müsst. Und im Zentrum von Hamburg staut es sich oft. Ihr verliert die Zeit und müsst nun 200km/h im Schnitt fahren. Und so geht es den ganzen Tag lang.
Konzentration kann sehr anstrengend sein. So anstrengend, dass man sie durchaus körperlich spürt und am Abend nur noch einen Punkt anstarren und sich nicht mehr vom Fleck bewegen will.
Diese Woche war diesbezüglich sehr intensiv. Zusätzlich hatte ich eine Fortbildungsveranstaltung, die nach dem normalen Arbeitstag statt fand und um 22 Uhr endete. Mehr als eine gute Stunde spazieren (7 km zwischen der Arbeit- und der Fortbildungsstätte) war in den ersten drei Tagen daher nicht drin.
Vorsichtiges Klettern (immerhin 14 Routen), eine wunderschöne, anspruchsvolle Wanderung mit dem DAV (22km/1450hm/6,5h) und eine absolut geniale 12km-Laufrunde (Hagel, Wind, Sonne, Blütengeruch, schlammige Wiesen, Pfützenspringen, Querfeldein, Wettlaufen mit den Schiffen auf dem Rhein….) sorgten jedoch trotzdem für gute Stimmung und aufgefüllte Energievorräte vor dem Start in die neue Woche.
Insgesamt: ca. 1h laufen, 3,5h klettern, 7,5h wandern