Es ist fast soweit. Es ist unvorstellbar, angsteinflößend, aufregend. Noch liege ich mit vollem Bauch auf dem weichen Hostelbett in Huaraz, der Bergsteigermekka Perus. Drum herum – ein ganzer Haufen Souvenirs, ein Berg Obst und anderer Leckereien und ein Zimmer voller Outdoorausrüstung. Laufen demnächst? Achja, da war ja etwas.
Noch kann ich es mir nicht vorstellen, in einer Woche am Start zu stehen. Zwar versuche ich mich bewusst nach Chamonix zu versetzen, stelle mir in Gedanken die Trails vor, all die kommenden schwierigen Momente, Müdigkeit, schmerzende Füße… Tatsächlich sehe ich mich aber nur über den Pfaden schweben, ohne schweres Gepäck, mit leichten, bequemen Laufschuhen. Die Nächte sind nicht bedrohlich, es lauern keine Gletscherspalten, es ist nicht eisig kalt und die Markierungen leiten die Teilnehmer sicher in Richtung Ziel. Dass nicht alles so einfach sein wird, ist mir zwar bewusst, in der mentalen Vorbereitung gerade aber schwierig umzusetzen. Ob es also reichen wird? Ob mein langsamer, im letzten Monat viel geübter Bergsteigerschritt für die Zeitlimits ausreichend schnell sein wird? Ob das Durchsetzungsvermögen voll aufgeladen und die Motivation topfit sind?
Noch kann ich mich entspannt auf die Rückreise freuen und erst zu Hause letzte Vorbereitungen treffen. Die wichtigste Aufgabe ist zur Zeit daher, halbwegs gesund zu bleiben (was angesichts des vielen und hygienisch nicht immer einwandfreien Essens nicht ganz einfach ist 😉 ) und möglichst erholt und ausgeschlafen zu Hause anzukommen – und da sind wir auf dem besten Wege.
Ich lehne mich also gleich wieder zurück, hole den frischen Käse, ein paar Tomaten und genieße den frisch gepressten Ananassaft – die Panik soll noch ein wenig warten 🙂