Wann?
2015
Wie kam es dazu?
Ich war in Chile, hatte Zeit und ein 5850er war gerade gut erreichbar…
Wer war sonst dabei?
Niemand. Am 2. Tag sah ich kurz zwei Tagesausflügler und im Abstieg am 8. Tag kamen mir zwei Österreicher entgegen, sonst war keiner am Berg.
Davor aufgeregt gewesen?
Mäßig. Einerseits bin ich erst ein paar Monate zuvor in den Alpen auf knapp 4000m höhenkrank geworden, andererseits hatte ich nun alle Zeit der Welt, es mit der Höhe langsam anzugehen.
Unterwegs Angst gehabt?
Nein. Als ich auf knapp 5000m allerdings erstmal das Schlechtwetter abwarten musste, habe ich mich schon gefragt, was ich hier tue, warum und wieso allein.
Was lief schief?
Es war Herbst und nach einer längeren Schlechtwetterphase lag bereits Schnee, was die sonst einfache Orientierung erschwerte. Zudem waren meine Lederschuhe nach drei Tagen Spuren durch den Schnee durchnässt und froren am klaren, kalten Gipfelmorgen so ein, dass ich letztendlich auf etwa 5400m umdrehen musste.
Was hat weh getan?
Die Zehen…
Was war schön?
In den Bergen zu sein! In diesen riesigen, wilden Bergen, nur sie und ich! Das meditative Steigen, das auf-sich-selbst-verlassen-Können, die phantastischen Sonnenauf- und -untergänge und der leckere Käse bei den Hirten am Taleingang. Die ganze Zeit in den Anden war ein Traum!
Wann wieder gemacht? Wie war es?
Noch nicht ganz abgestiegen, traf ich auf jemanden, der zum Nachbarberg wollte. Drehte dann um und versuchte mit ihm einen 6000er.
Wie sah es nach 20 Tourentagen aus?
Bisher habe ich etwa 25-30 Nächte auf 5000m oder oberhalb davon verbracht. Jede davon war besonders, schon weil dann meistens ein Gipfelgang anstand. Wenn die Akklimatisierung stimmt, fühle ich mich dabei aber nicht anders als auf einer Tour in den Alpen.
Lieblingstipp?
„Wer schneller geht als ein Ochse, der ist ein Ochse!“
Fazit?
5000m bedeuten jedes Mal eine Reise, ein Abenteuer, eine Geschichte – und sind mit ein wenig Geduld bei der Akklimatisierung unproblematisch.