Wann?
2017
Wie kam es dazu?
Nachdem ich in den Jahren zuvor mehrfach knapp davor umgedreht bin, spielte am Chopicalqui zumindest bis zur 6000er-Marke alles mit.
Wer war sonst dabei?
Lukas, mein Bergpartner seit mehreren Jahren. Ein weiterer Freund musste leider höhenbedingt aussteigen.
Davor aufgeregt gewesen?
Sehr! Wir waren allein am Berg und wussten, dass in diesem Jahr niemand von den vielen Teams vor uns den Gipfel erreichen konnte, manche bezeichneten ihn aufgrund einer neuen, schwierig zu querenden Spalte auf über 6000m sogar als „in diesem Jahr unmöglich“. Ein Jahr später wurde darüber übrigens eine Leiter gelegt und man kommt wieder gut hoch.
Unterwegs Angst gehabt?
Keine Angst, Respekt aber definitiv. Die Aufmerksamkeit war vom ersten bis zum letzten Schritt erhöht.
Was lief schief?
Nichts! Außer, dass ich mich tagsüber beim Gipfelgang noch schlecht akklimatisiert ordentlich verausgabt und in der darauffolgenden Nacht nicht so gut gefühlt hatte.
Was hat weh getan?
Nichts!
Was war schön?
Der Sonnenaufgang auf dem Weg zum Gipfel!!!! Absolut unbeschreiblicher, toller Augenblick. Die Landschaft generell. Und das Unterwegssein auf einer „Mission“, die von vielen aufgrund der Spaltenlage 2017 als unmöglich eingestuft wurde.
Wann wieder gemacht? Wie war es?
Zwei Jahre später, gleich mit einer Übernachtung oberhalb von 6000m. Wir hatten genügend Zeit zum akklimatisieren und fühlten uns wohl, am Berg war es aber wesentlich weniger gemütlich (kälter und windiger) als 2017 in Peru.
Wie sah es nach 20 Tourentagen aus?
Hoffentlich bleibt es genauso faszinierend…
Lieblingstipp?
Jeder in die Akklimatisierung investierter Tag erhöht die Chance auf den Gipfel und die Sicherheit auf dem Weg dahin – nicht andersherum.
Welche Gipfel in Südamerika eignen sich für den Beginn?
Will man „nur“ die 6000er-Marke „knacken“, wählt man den ein oder anderen riesigen „Hügel“ in Südperu – Chachani, Coropuna oder in Chile – z.B. Ojos del Salado welcher noch mal deutlich höher, aber ebenfalls einfach ist, zumindest bis auf die letzten Meter. Auch der Chimborazo in Ecuador ist beliebt und einfach, solange man mit Steigeisen umzugehen weiß. Darf es ein „richtiger“ Berg werden, so sind z.B. das Huayna Potosi in Bolivien, Tocclaraju, Chopicalqui oder Copa in Peru gut machbar (wobei Achtung, die Verhältnisse ändern sich jedes Jahr und auch diese Berge erfordern schon ordentlich Erfahrung und eine Portion Glück).
Fazit?
6000er bieten einen Einstieg in die beeindruckende Welt der großen Höhen, sind aber noch relativ gut erreichbar selbst für nicht-Bergsteiger. „Einfach“ ist dabei aber relativ – anstrengend wird es so oder so.