Zeltgespenst

…ist unterwegs!

Freyr/Namur/Belgien

„Chausseé des Alpinistes 16, Sie haben Ihr Ziel erreicht“. Was nach Frankreich oder zumindest nach der Schweiz klingt, befindet sich gerade einmal 2,5h Autofahrt von Köln entfernt – in Belgien. Und da es für mich das erste Mal in Freyr war, fasse ich kurz das Wichtigste zusammen:

Wenige Meter vom Parkplatz entfernt befindet sich eine Alpenvereinshütte mit Holzpritschen, in der man für aktuell 4 Euro/Nacht übernachten darf. Es hat auch (einfache) Toiletten und einen Wasseranschluss.

Eine weitere, für mich viel schönere Übernachtungsmöglichkeit liegt 5 Minuten entfernt – eine bzw. zwei riesige Biwakwiesen. Es gibt Feuerstellen (man muss sich anmelden und Holz kaufen), Toiletten werden an der Hütte benutzt. 2Euro/Nacht.

Darüber hinaus geht es auf der gegenüberliegenden Straßenseite zu einem idyllisch gelegenen Campingplatz, sind mit dem Auto einige Minuten mehr.

Zu den Felsen nach unten (Richtung Maas) führen etliche gut ausgebaute Pfade. Leichte Sportschuhe sind vollkommen ausreichend, mit den Flipflops wird es teilweise sportlich. Die Orientierung fanden wir mit dem Kletterführer einfach.

Das Gebiet hat Wandhöhen bis 120m! Sprich es dauert etwas, bis man wieder oben ist. Dem Kletterführer kann man entnehmen, ob man nach oben aussteigen soll (die Regel) oder schon mal ein Toprope einhängen darf. Abgeseilt wird eher nicht.

Die Felsqualität haben wir als insgesamt sehr fest erlebt. Trotzdem waren der ein oder andere Tritt oder Griff oder auch größere Schuppen nicht ganz fest und einen faustgroßen Stein habe ich auch abbekommen.

Die klassischen Routen, in denen es ja schon fast 100 Jahren intensiv geklettert wird, sind abgespeckt. Und zwar so, wie man es sich kaum vorstellen kann. Nicht durchgehend, eher stellenweise (die Einstiege mehr als mittendrin), aber mächtig. Nicht unterschätzen!

Die ein oder andere 3er -Stelle fühlte sich auch nicht unbedingt danach an. Unser Eindruck: Je schwieriger das Gelände, um so besser der Fels und umso adäquater die Bewertung.

Die Absicherung ist gut! Keile und Friends braucht man nicht. Wenn man unbedingt etwas legen will, dann eher Keile/Mikrofriends. Auch kann man sich die Routen dank der super Absicherung gut zusammen basteln.

Die beliebten Klassiker am Al Legne warten mit zwei Fixseilen zum Pendeln auf einen. Exe zur Sicherheit in die Schlaufe einklippen, gut zu packen und über die glatte Stellen pendeln!

Das Beste zum Schluss: Es war genial! Das Feeling in der Wand zu sein, nach der Route zu suchen, schon mal auszuprobieren und umzukehren, zu queren, zu schleichen und den Eidechsen zuzuschauen. Ein Genuss!