Anreise
Von Huaraz aus mit dem Taxi (empfohlen, etwa 80 Soles (ganzer Wagen) = ca. 24 USD) oder Collectivo (öffentlicher Minibus/Taxi , Achtung aufs Gepäck!) nach Collón (ca. 3400m) oder Pashpa. Von dort bietet es sich an, einen Arriero (Eselstreiber) mit Eseln zu engagieren. Jedes Tier trägt bis zu 40kg und kostet etwa 30 Soles (8-9 USD) pro Tag, hinzukommen 40 Soles für den Arriero, wobei es üblich ist, diesen auch zu verpflegen. Bis zum Ishinca-Basislager zahlt man nur für einen Tag.
Schwierigkeit
Man liest F bis PD, aufgrund des Gipfelaufbaus würde ich „PD-“ vorschlagen.
Charakter
Leichte, relativ ungefährliche, aber mäßig lange Hochtour in großer Höhe. Querung Moräne-Gletscher u.U. unangenehm. Größtenteils gute Wege, trotzdem Trittsicherheit erforderlich.
Besonderes
1) Das Wasser im Basislager sollte nicht unabgekocht getrunken werden.
2) Im Basislager befindet sich ein bewirtschaftetes Refugio mit sanitären Einrichtungen (kostenpflichtig), Übernachtungsmöglichkeit, Bier und warmer Küche.
3) Auf dem Weg zum Ishinca auf 4950m Höhe gibt es eine Biwakhütte (zwei Schlafzimmer, Matratzen, Ofen, aber kaum Holz, keine Decken, soll im Voraus im bewirtschafteten Refugio bezahlt werden (40 Soles))
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Der Wecker klingelte um 3 Uhr und beendete gnädigerweise das ständige Hin- und Herdrehen. Schnell wurde der Tee gekocht, währenddessen mühte ich mich mit einem Müsliriegel ab und schon hüpften wir von Stein zu Stein über die Bachärme in Richtung des Aufstiegs.
Der Pfad zum Ishinca, orographisch links abgehend, ist gut ausgetreten und nicht zu verfehlen. In moderaten Serpentinen mit zwischenzeitlichen Abflachungen führt er zuerst zu einem kleinen, unbewirtschafteten, aber durchaus passablen Refugio und dann auf die Moräne, die einen immer näher dem Gletscher bringt.
Wir stiegen ruhig, meditativ auf, sodass ich quasi keine Anstrengung wahrnahm und glücklich war, so einfach die Hälfte der Höhenmeter geschafft zu haben. Es war kalt und wir alle brauchten nicht nur Jacken, sondern auch Mützen und Handschuhe bereits bald nach dem Verlassen des Basislagers.
Auf der Moräne verabschiedete sich ein Kollege, weil es ihm nicht gut ging. Wir zwei stiegen weiter auf, erst noch auf dem bequemen Pfad, dann über ein paar Platten und zuletzt über loses Geröll. Hier suchten wir unseren eigenen Weg über den Moränenschutt zum Gletscher – angenehm zu gehen war das Gelände sicher nicht. Ans Eis gelangt, machten wir einen Fehler und landeten im spaltendurchsetzten Büßereis; richtig wäre es, im sehr (!) weiten Linksbogen im einfachen Gelände zu bleiben. Wir kraxelten währenddessen eine Steilstufe als Direttissima und gelangten so auch in die ausgetretene Spur.
Im gewellten Gelände ging es ohne Probleme zum Gipfel, dabei holten wir zwei andere Gruppen ein. Die letzten Meter sind ein wenig anspruchsvoller: Man hat eine Gipfeleisformation zu erklettern und dabei einen Schritt über eine Spalte zu machen. Diejenigen vor uns sicherten sich gegenseitig, wir gingen vorsichtig, aber insgesamt absolut entspannt seilfrei hoch. Und schon waren wir ganz oben und die Aussicht entlockte mir einen Schrei der Bewunderung: Das Panorama vom Ishinca ist einfach gewaltig!
Der Abstieg ging schnell und unproblematisch, trotzdem war der Tag lang und wir müde. Wie geplant blieben wir für eine Nacht im Refugio auf knapp 5000m Höhe um uns besser zu akklimatisieren. Besonders erholsam war die Nacht jedoch nicht – ich wälzte mich von der Seite zur Seite und wartete wach auf den ersehnten Sonnenaufgang.
Nach einer guten Stunde Abstieg am Morgen waren wir wieder im Basislager. Und da das Wetter, laut Einheimischen aufgrund des Neumondes, recht bescheiden war, trauten wir unser Gepäck bald wieder dem Arriero Juan und seinen Eseln an.
Die ersten fünf Tage in den Bergen lagen nun hinter uns, eine wunderbare Zeit, die sehr viel Lust auf mehr machte. Mit leuchtenden Augen stiegen wir ab, fuhren nach Huaraz und bereiteten uns direkt auf die nächste Erkundungstour vor…
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