Ein Keil? Zwei Keile? Oder einfach weiter klettern? Irgendwie wird mir wieder erst mittendrin bewusst, dass ich weder den genauen Schwierigkeitsgrad noch den Routenverlauf kenne noch einen Plan zur Absicherung habe. Einerseits dürfte hier kaum eine Route den 5. Schwiergkeitsgrad überschreiten, spannend wurde es jedoch ab und an schon.
Als es sich abzeichnete, dass die Verhältnisse in den Bergen nicht mitspielen, blieben wir im lawinensicheren Köln und starteten am Karfreitag gut ausgeschlafen zu zweit mit Monika ins Morgenbachtal. Gegen 15 Uhr dann der erste Felskontakt des Jahres: Eine 2+. Ich vermisste feste Schuhe, besser noch Steigeisen, aber auch den Tiefblick und einen vertrauenswürdigen Stand etwa an mehreren Eischrauben… Stattdessen gab es einen ordentlichen Regen, die die nachfolgende 3+ in eine Rutschbahn verwandelte. In der Hoffnung, am kommenden Tag doch noch „normal“ zu klettern, ging es zurück zum Zeltplatz, wo wir einen super gemütlichen Abend verbrachten – im Grünen, bei Plusgraden, ohne den Schnee schmelzen zu müssen!
Das Morgenbachtal eignet sich mit vielen leichten Routen hervorragend für Anfänger – auch ich habe hier meine ersten Schritte am Fels gemacht, 2008!!! Nicht so bewusst war es mir allerdings, dass man nicht nur viele Sicherungen selbst legen kann, sondern, dass man es auch machen muss. Denn spätestens nach 10-12m fragt man sich, ob man nicht vielleicht doch sichern sollte…
Wir strengten uns zugegebenermaßen nicht übermäßig an, trotzdem wurde es ein schöner, lehrreicher Tag: Immer wieder ohne einen richtigen Plan in eine Route einsteigen, nach dem Weg suchen, basteln, viele Keile (und vereinzelt Friends) legen, entspannt bleiben. Die vielen Abende in der Kletterhalle sorgten für die nötige Reserve in den Fingern, die vielen kleinen Tritte für die Übung für die Füße, die Kletterpartnerin für ein angenehmes und lustiges Miteinander. Gern wieder!