Zeltgespenst

…ist unterwegs!

UTMB – eine Einführung

Soll ich? Soll ich nicht?

Nein, ich mache es nicht.

„Anna, ich vermisse dich in der Startliste, du wurdest doch ausgelost?“

„Werte Teilnehmerin, Sie haben es versäumt, Ihren Startplatz zu akzeptieren, Sie erhalten aber noch eine allerletzte Frist (…)“

Und schon wieder denke ich „ ach komm, mach es doch einfach!“ und überweise die Startgebühr… werde ich es bereuen?

UTMB steht für Ultra-Trail du Mont-Blanc und ist einer der, wenn nicht sogar der Lauf in den Alpen. Jährlich bewerben sich mehrere tausend Ultraläufer auf die rund 2000 Startplätze und hoffen auf ihr Losglück.  Dabei kann sich nicht jeder anmelden: Um zur Auslosung zugelassen zu werden, werden Qualifikationspunkte benötigt, die in ähnlichen Veranstaltungen (Straßenläufe und alles unter 65km Länge zählen nicht) gesammelt werden können. Dadurch wird vermieden, dass völlig Unerfahrene an den Start gehen und in Probleme geraten.  Trotzdem liegt die Finisherquote nur bei rund 2/3 der Starter.

die zwei vor mir und ich – laut Statistik kommt einer von uns nicht an

Tour du Mont Blanc führt um den höchsten Berg Westeuropas herum, ist etwa 170km lang, hat 10 000m Höhenunterschied und wird von Wanderern normalerweise in sieben bis zehn Tagen bewältigt. Als UTMB-Teilnehmer hat man dafür 46h, also zwei Tage und zwei Nächte. Zu Beginn wird vom Veranstalter ein strammer Zeitplan vorgelegt, an dem nicht wenige scheitern.  So darf man auf einer Etappe für etwa 900hm Aufstieg, 1100hm Abstieg und 21km Strecke maximal vier Stunden brauchen. Überzieht man diese Zeit nur um eine Minute – und sei es, weil man am Verpflegungspunkt eine Banane zu viel gegessen hat – ist man raus.

die Zeitlimits sind unmissverständlich und werden streng eingehalten

Nach den ersten 77km, die im italienischen Courmayor zu Ende sind, wird es deutlich entspannter. Nun kann man es sich leisten, die Pausen auszukosten….denkt mal. In Wirklichkeit sitzen einem die bald 80km mit mehreren tausend Höhenmetern doch schon ordentlich in den Knochen und man wird automatisch langsamer. Ich kenne einige, die sogar an der allerletzten Durchgangszeit gescheitert sind (8km vor dem Ziel!!!) – das ist bitter.

der allerletzte lange Aufstieg ist geschafft – egal wie müde, jetzt geht es dem Ziel entgegen

Wie bereitet man sich auf so eine Veranstaltung vor? Und habe ich dort überhaupt etwas zu suchen? Diese Fragen stellen sich sehr viele und ich fand es vor zwei Jahren, bei meiner ersten Teilnahme, sehr hilfreich zu lesen, wie es dabei anderen erging. In diesem Miniblog möchte ich festhalten, wie es  bei mir dieses Jahr läuft, was ich dafür (nicht) getan habe, welche Probleme es (hoffentlich nicht) gab und am Ende natürlich ob ich wieder den Zielbogen passieren durfte. Los geht`s!

Rucksack mit der Pflichtausrüstung - startbereit!